In Deutschland werden die Menschen immer älter. Aber auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt dadurch rasant. Viele Menschen scheuen dabei den Weg ins Pflegeheim, wenn Sie immer mehr Hilfe im Alltag benötigen. Damit eine Pflege Zuhause erfolgen kann, benötigt man dafür aber den richtigen Partner, denn nicht alles kann auf eigene Faust (dauerhaft und zuverlässig) erledigt werden.
Das die Lebenserwartung der Menschen hierzulande steigt, liegt unter anderem am gestiegenen Gesundheitsbewusstsein, weniger belastenden Berufen sowie an einer besseren Ernährung. Allerdings wird auch der fitteste sowie gesündeste Körper in den späten Jahren nachlassen. Häufig ist es dann so, dass Menschen ihre letzten Lebensmonate und/oder -jahre als Pflegefälle verbringen. Dabei gibt es Abstufungen, dies sich nach den unterschiedlichen Härtegraden und damit Pflegestufen richten.
Rasanter Anstieg an Pflegebedürftigen
Schon heute soll es Deutschland-weit ca. 5 Millionen pflegebedürftige Menschen geben und die Zahl wird sicherlich weiter ansteigen. Trotzdem ist die Zahl an Menschen, die im Fall der Pflegebedürftigkeit in spezielle Alten- und Pflegeheime ziehen möchten, auffallend gering. Es ist die Rede von nur 7 % der Personen im aktuell erwerbsfähigen Alter, die im Falle einer Pflegebedürftigkeit in ein Altenheim ziehen möchten. Es soll ca. 80 % der Pflege in Deutschland im vertrauten Zuhause erfolgen, was man aus Sicht der Betroffenen durchaus verstehen kann. Schließlich kennt man dort alles bestens und die Räume, Möbel sowie die Nachbarschaft sind einem sehr vertraut. Natürlich kann man nachvollziehen, dass Menschen solange wie möglich lieber daheimbleiben und dort gepflegt werden wollen. In manchen Fällen wird diese Aufgabe von nahen Verwandten (z.B. von den Kindern, dem Partner oder Geschwistern) übernommen. Für viele bedeutet dies, dass Vollzeit zu arbeiten und nebenbei zu pflegen unter einen Hut gebracht werden muss, was aber nicht lange gut gehen wird. Außerdem wächst die Zahl alleinstehender Senioren, die keinen Partner und keine Kinder haben, welche sich um sie kümmern können.
Meistens suchen dann Angehörige oder die betroffenen Senioren selbst nach einer Unterstützung. So kann die sogenannte „In-House-Living-Betreuung“ eine Möglichkeit werden. Familien erhalten die Entlastung, die sie benötigen und pflegebedürftige Menschen erhalten die wichtige Unterstützung, die sie brauchen. An diesem Punkt kommen dann polnische Personen ins Spiel, die hier in Deutschland als Pflegefachkräfte sehr beliebt sind.
Warum sind polnische Pflegekräfte in Deutschland so beliebt?
Ein Grund wird dafür sein, dass sie in der Regel eine zuverlässige Unterstützung bieten können. Vielen Menschen ist es wichtig, dass die eigenen Eltern oder Großeltern bestmöglich versorgt werden. Warum es sich dann häufig um polnische Menschen handelt, die für die Pflege und Betreuung von Menschen gesucht werden, hängt tatsächlich auch mit der polnische Kultur zusammen, die in vielen Punkten Ähnlichkeiten zur deutschen zeigt.
Für welche positiven Eigenschaften werden Polen geschätzt und was verbindet uns Deutsche mit ihnen?
Man muss dazu sagen, dass Polen und Deutschland tieferen Kontakt haben. Man sagt den Polen nach, dass sie sehr hilfsbereit und stets freundlich sind. Wenn man zum Beispiel mit einem Polen ein nettes Gespräch führt, welches gut und unterhaltsam verläuft, wird sich der Pole in der Regel dafür zum Abschluss bedanken. In Deutschland bedankt man sich natürlich auch, aber dann doch eher für Dinge, wie beispielsweise wenn jemand etwas zu Essen zubereitet hat oder man ein Geschenk bekommt. Was Polen und Deutsche gemeinsam haben, ist das Jammern und Beschweren darüber, wenn etwas nicht funktioniert. In Polen wird bei der Ausbildung der Kinder und Jugendlichen noch recht viel Wert auf alte Tugenden gelegt. Dazu gehört der sonntägliche Kirchgang, aber ebenso eine gute Ausbildung. Polnische Menschen zeichnen sich durch ein höfliches Auftreten aus und machen auch schon mal gute Miene zum bösen Spiel.
Manche dieser doch sehr positiven Eigenschaften sind Gründe dafür, dass in Deutschland immer häufiger polnische Pflegekräfte in der häuslichen Pflege zum Einsatz kommen. Ebenso wird es natürlich eine Rolle spielen, dass polnische Pflegekräfte in der Regel günstiger sind, als ihre deutschen Kollegen mit ähnlicher Qualifikation. Natürlich müssen sie auch die Bereitschaft mitbringen, in den privaten Haushalten der Pflegebedürftigen zu wohnen, damit eine 24-Stunden-Pflege möglich ist. Wenn man nun mit dem Gedanken spielt, eine polnische Pflegekraft einzustellen, sollten dafür ausschließlich legal arbeitende Pflegekräfte gewählt werden. Polen sind grundsätzlich aufgrund ihrer Kultur und der Nähe zu Deutschland sowie wegen der meist guten Deutschkenntnisse als Arbeitskräfte sehr beliebt. Ihnen ist dazu das Land und die Regionen meist vertraut. Dadurch kann sich eine freundliche und wertschätzende Beziehung einfacher aufbauen. Gute Deutschkenntnisse erleichtern den täglichen Umgang untereinander, auch besonderes dann, wenn man die Pflege und Abläufe genauer besprechen möchte.
Großer Fachkräftemangel in Deutschland
Die Bevölkerung wird immer älter und der Anteil an Senioren wird in den nächsten Jahren weiterwachsen. Das bedeutet, dass auch die Zahl der benötigten Pflegekräfte steigt. Leider herrscht in Deutschland schon länger ein großer Fachkräftemangel, und dies auch besonders stark in den Pflegeberufen. Um die Versorgung von Senioren sicherstellen zu können, wird vielerorts dazu übergegangen, ausländisches Personal, besonders aus Osteuropa, einzustellen. Vor allem aus Polen werden gerne Menschen für die Seniorenbetreuung zu uns geholt.
Wie schon erwähnt, sind die Kosten für eine polnische Betreuungskraft deutlich geringer als es bei deutschen Pflegekräften der Fall ist. Zwar trägt die Krankenkasse einen Teil der Kosten, aber den Angehörigen bleibt häufig eine hohe Zuzahlung für eine deutsche Pflege nicht erspart.
Auch eine Vertrauensfrage
Natürlich ist es wichtig, dass man genau hinsieht, wem man seinen Familienangehörigen anvertraut. Und natürlich muss dann auch eine polnische Pflegekraft zu einem und vor allem zu dem betreuenden Angehörigen passen. Hier kann von Vorteil sein, dass man Osteuropäern eine besondere Empathie für ältere Menschen nachsagt. So sollen sie generell besonders liebevoll sowie fürsorglich sein und sich gerne für das Wohlergehen der Senioren einsetzen. Es gilt als Selbstverständlichkeit, dass Kinder für die spätere Pflege der Eltern verantwortlich sind. Von daher sind Fachkräfte auch aus Polen und überhaupt aus Osteuropa wegen ihrer Erfahrung auf dem deutschen Pflegemarkt recht begehrt. Polnische Pflegekräfte werden bevorzugt in Deutschland eingesetzt, weil sie in der Regel auch über gute deutsche Sprachkenntnisse verfügen, verlässlich sind sowie häufig auch ein gutes Verhältnis zu Deutschland haben. Mittlerweile ist es ja sogar schon so, dass sich „polnische Pflegekraft“ als feststehender Ausdruck für die Betreuung von Senioren mithilfe von ausländischen Pflegekräfte durchgesetzt hat.